Der Pamina-Raum ist äußerst vielfältig bezüglich der Kultur, der Landschaften, aber auch seiner Menschen. Über viele Jahrzehnte hat sich diese Grenzregion politisch und gesellschaftlich angenähert. Viele Aktivitäten des Zweckverbands EURODISTRIKT PAMINA haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Leider wurde jedoch der öffentliche Verkehr im grenzüberschreitenden Bereich vergessen. Es ist deshalb innovativ und nachhaltig, diesen Zustand zu verbessern.
In den vergangenen Jahren wurde die Verkehrsinfrastruktur im gesamten PAMINA-Gebiet gut ausgebaut. Der öffentliche Verkehr profitierte von diesem Ausbau, jedoch nur in der Südpfalz (PA) und am Mittleren Oberrhein (MI). Dagegen besteht deutlicher Nachholbedarf im Nördlichen Elsass (NA) und besonders beim grenzüberschreitenden Verkehr. Diesen gibt es zwischen der Südpfalz und dem Nordelsass nur ansatzweise, und zwischen dem Mittleren Oberrhein und dem Nordelsass existiert keiner. Dieses Defizit steht in krassem Widerspruch zum Europäischen Gedanken, denn im öffentlichen Nahverkehr sind die Grenzen längst nicht überwunden.
Dabei braucht man gar nicht die mangelnde Inanspruchnahme zu befürchten. Die steil ansteigenden Fahrgastzahlen in der Südpfalz und am Mittleren Oberrhein zeigen, dass ein flächendeckendes und vertaktetes Angebot gut genutzt wird.
So sieht die Zukunft aus:
Berufspendler und Auszubildende zwischen Deutschland und Frankreich werden allmählich zu Kunden des öffentlichen Verkehrs, weil ein gutes Angebot immer mehr genutzt werden wird. Der grenzüberschreitende Einkaufsverkehr in beide Richtungen wird dankbar auf das neue Angebot zurückgreifen. Kulinarische Vielfalt gibt es in PA, MI und NA und viele Genießer werden dabei sehr erfreut auf das zukünftige Bahn- und Busangebot reagieren.
Seit es im Nordschwarzwald und in der Südpfalz Angebote mit Bahn und Bus gibt, werden diese ganz besonders zum Wandern genutzt.
Dies wird in Zukunft auch in den Nordvogesen so sein und Wandergruppen aus Deutschland und Frankreich werden Bahn und Bus für ihre Ausflüge über die Grenzen hinweg nutzen.
Touristische Ziele beidseits des Rheins, wie die Baden-Badener Thermen oder das Töpferdorf Soufflenheim, sind leichter „öffentlich“ erreichbar. Weihnachtsmärkte und andere Events in den Metropolen Strasbourg und Karlsruhe runden die Möglichkeiten ab. Immer populärer wird der touristische Radverkehr. Hinweise zu nahe gelegenen Bahnhöfen und Haltepunkten werden von vielen Radlern sehr gerne angenommen und in die Radtour integriert. Eine kostenlose Fahrradmitnahme in allen Zügen, wie heute im KVV, erleichtert die Entscheidung, öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen.
Der öffentliche Verkehr wird endlich der politischen Dimension dieser wichtigen europäischen Grenzregion gerecht. Ganz nebenbei werden Belange der Daseinsvorsorge und des demographischen Wandels abgedeckt.